Steuern bei Aktien

Immer wenn du Geld mit etwas Verdienst zweigt sich der Staat einen Teil davon ab. Jedem geht es auf die Nerven, es geht hier um die Steuern.

In diesem Beitrag soll es um die steuerlichen Regelungen im Bezug auf VerErträge mit deinen Wertpapieren gehen.

Was sind Steuern?

Immer wenn du Geld erwirtschaftest musst du einen Anteil davon an den Staat als Steuerabgabe abführen. In unserem Fall betrifft das speziell die Kapitalertragssteuer, die anfällt wenn du mit deinen Finanzanlagen Gewinn machst.

Um deine Wut zu dämpfen, immer wenn du Steuern zahlen musst bedeutet das im Gegenzug dass du auch einen ordentlichen Gewinn gemacht hast. Besser Gewinn gemacht und Steuern gezahlt als Verluste gemacht.

Jetzt wo wir auf das Steuern zahlen freuen können, legen wir los.

Warum heißt es Abgeltungssteuer?

Ganz einfach weil durch die Abführung der Steuer deine Schuld abgegolten ist und du dadurch deine Kapitalerträge nicht mehr in der Steuererklärung angeben müsstest. Du musst diese also nicht mehr angeben.

Dennoch kann sich die Angabe trotzdem lohnen, wenn dein persönlicher Steuersatz unter 25% liegt.

Worauf zahle ich Steuern?

In unserem Fall zahlst du Steuern auf folgende Kapitalerträge.

Zinsen
Kursgewinne
Dividenden

Ihr zahlt in der Regel dann Steuern wenn die Erträge realisiert werden. Zur Ausnahme später mehr.

Dann führt eure Depotführende Bank automatisch die Abgeltungssteuer ab.

Deshalb müsst ihr bei eurer Bank auch eure Steuer-ID hinterlegen, damit eure steuerlichen Daten beim Finanzamt abgeglichen werden können.

Höhe der Abgeltungssteuer

Auf deine Kapitalerträge zahlst du immer

25% Abgeltungssteuer

Und als Anteil von der Kapst.:

5,5% Solidaritätszuschlag
(Eventuell fällt dieser demnächst weg)

8% Kirchensteuer
(Sofern du in der Kirche bist. Satz in Baden-Württemberg/Bayern)

Das macht dann 28,31% Steuerabzug.

Thesaurierende Kapitalerträge

Wenn ihr nun durch z.b. einen thesaurierenden Fond Dividenden erhaltet, die sofort wieder angelegt werden, erhaltet ihr diese nicht auf euer Konto. Dennoch werden diese am Tag der Ausschüttung normal versteuert.

Vorabpauschale

Diese Regelung ist 2018 eingetreten und gilt für Fondkäufe nach 2009.

Normalerweise fällt die Steuer auf deinen Kursgewinn eigentlich nur beim Verkauf an.

Um ausländische zu europäischen und die verschiedenen ETF/Fonds miteinander gleichzustellen wurde das Investmentsteuerreformgesetz eingeführt.

Das besagt dass du auf die Wertsteigerung deines Fonds eine Steuerpauschale vorab zahlen musst. Obwohl du den Fond noch gar nicht verkauft hast.

Die berechnet sich folgend:

Je nachdem wie hoch der Aktienanteil im Fond ist wird nur ein gewisser Teil besteuert.

Bei Aktienfonds werden 70% besteuert
Bei Mischfonds sind es 85%

Berechnung

Basisertrag = Wert der Fondsanteile zum 1. Januar 2018 x Basiszins x 0,7

Basiszins ändert sich laufend: derzeit circa 0,59 %

Beispiel: Mein Aktienfond hat eine Wertsteigerung von 500€ im Jahr 2018 gehabt. Somit wurden aus 10.000€ jetzt 10.500€

10.000€ x 0,59% x 0,7 = 41,30€

Da mein Kursgewinn nun 500€ sind, gilt als Vorabpauschale die 41,30€. Ist mein Kursgewinn darunter gilt max. der Kursgewinn als Vorabpauschale.

Also solltest du nun die Vorabpauschale als Guthaben auf deinem Depotbankkonto haben, damit dein Anbieter diese dann alle paar jährlich abführen kann.

Die Steuern die du bei Verkauf auf deinen Kursgewinn zahlen musst sollten dann um diese Vorabpauschale geringer sein.

Sollte weil Finanzämter so Etwas nach Jahren vermutlich nicht mehr auf dem Schirm haben und sich das Steuerrecht in der Zeit noch mehrmals ändert.

Also immer die Steuerbescheinigungen aufheben!

Ist dein Freistellungsauftrag höher als die Vorabpauschale wird nichts abgeführt.

Dein Schutz vor Steuerabzügen

In Deutschland gibt es eine gewisse Toleranzgrenze nicht nur beim Auto fahren sondern auch auf Kapitalerträge, durch die ihr weniger Steuern zahlen müsst.

Freistellungsauftrag

Jede Ledige Person in Deutschland hat einen möglichen Freistellungsauftrag von 801 Euro auf welchen ihr keine Steuern auf Erträge zahlen müsst. Für Verheiratete gilt das Doppelte.

Diesen Freistellungsauftrag müsst Ihr bei eurer Depotbank in beliebiger Höhe beantragen. Wichtig ist nur, das auf alle eure Bankverbindungen maximal die 801€ für ledige verteilt werden.

Den FSA solltest du unbedingt sinnvoll ausnutzen, den er erspart dir die schwierige Thematik deine Steuern wieder vom Finanzamt zurück zu erhalten.

Grundfreibetrag

Die nächste Steuererleichterung die man in Deutschland genießt ist der Grundfreibetrag. Dieser gilt für alle Personen die mit dem gesamten Einkünften unter 9168 € bei Ledigen und bei Verheirateten das Doppelte.

Wenn du unter diese Einkommensgrenze fällst bekommst du alle Steuern vom Finanzamt zurück.

Wie bekomme ich Steuern zurück?

Um Steuern vom Finanzamt zurück zu verlangen musst du deine jährliche Einkommensteuererklärung machen und dabei die Erträge und gezahlten Steuern angeben.

Deshalb immer Zinsbescheinigungen aufheben!

Das Thema Steuern ist immer ein ziemlich nerviges Unterfangen aber ich hoffe ich konnte jetzt ein wenig Licht ins Dunkeln bringen.

Jetzt weißt du wie du Steuern auf Eträge bezahlen musst aber nicht wie du Gewinn machst lern jetzt gleich wie du regelmäßig höhere Kursgewinne beim Trading erreichen kannst.

Du willst mehr über Steuern erfahren? dann schau gern bei Steuern mit Kopf vorbei.

Die Angaben entsprechen dem Stand 28.01.2020. Ich bin kein Steuerberater und berichte hier ausschließlich aufgrund meiner eigenen Erfahrung und wenn du genaue Informationen zum Thema Steuern haben möchtest solltest du dir Rat bei einem Steuerberater suchen.

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