Im Internet wird extrem für das Copytrading geworben. Aber um herauszufinden was dir das Ganze bringt und ob Du das ausprobieren solltest habe ich mal recherchiert.
Was ist Copytrading?
Dabei handelt es sich um eine Art der aktiven Trading Strategien. Dabei kannst Du durch regelmäßiges kaufen und verkaufen von Aktien welche ein anderer gehandelt hat, Geld verdienen oder verlieren.
Dieser Trend hat sich mittlerweile stark etabliert und dadurch entstanden riesige Firmen. Der Hype um zockende Privatanaler hat Firmen dazu angeregt sich ausschließlich auf den Betrieb von Copytrading-Plattformen zu konzentrieren.
Du als Nutzer startest mit deinem Startkapital auf der Plattform, meistens ganz einfach in der App. Dort folgst du anderen Tradern die erfolgreich handeln und dadurch ihr Geld verdienen und Kapital vermehren.
Einfach den Schafen folgen?
Diesen augenscheinlichen „Profis“ folgst du dann und sobald dieser dann Etwas kauft wirst du benachrichtigt. Jetzt stehst du vor der Wahl ob du dem Trader nachkaufst, also dieselben Aktien im Verhältnis zu deinem Kapital kaufst oder ob du es lässt.
Um gezielt junge und kaufwillige Kundschaft anzusprechen werden diese Dienste mit enormen Marketingdruck als das heilige Wunder fürs Reich werden per Smartphone App verkauft .
In der Theorie klingen diese Dienste extrem profitabel und einfach! Die Realität sieht anders aus.
Den Plattformen ist es hier meist völlig egal ob du schon Wertpapiererfahrung hast. Und am liebsten ist es ihnen wenn du nicht wirklich weißt was du da tust, so kannst du weniger hinterfragen und mehr Geld liegen lassen.
Ein guter Bankberater setzt Kenntnisse voraus oder bringt dir benötigtes Wissen bei, sowas wird auf den Plattformen gerne übersprungen.
Wer verdient daran?
In der Werbung klingt alles danach als würdest du hier am meisten profitieren. In erster Linie verdient aber eigentlich nur der Anbieter.
Dadurch dass der „Profitrader“ seine Käufe auf der Plattform tätigt und veröffentlicht erhält er die Möglichkeit das Leute wie du ihm dann Folgen können. Umso mehr Leute und Kapital dahinter dem Trader dann folgen, desto mehr verdient der Trader daran zusätzlich.
Ein Auszug von EToro der Verdienstmöglichkeiten der Trader:
Hier sieht man dass die Trader sich sehr viel in die eigene Tasche stecken.
Die Provisionen kommen jedoch von Etoro und schmälern deshalb nicht euren Gewinn. Dennoch habt ihr Nutzer die Gebühren an EToro gezahlt und von diesen werden die Trader vergütet.
Wie hoch sind die Gebühren?
Bei Etoro fallen Spreads beim Handel an und jeweils 25 USD pro Auszahlung deines Kapitals.
Bei Wikifolio betragen die Kosten 0,95 % und werden täglich im Zertifikatpreis eingepreist. Außerdem erhält der Trader eine Erfolgsabhängige Vergütung von bis zu 30 % vom Ertrag des Zertifikats.
Alternativen zu Copytrading
Um nicht an enormen Gebühren sowie der Unsicherheit über dein Kapital ausgesetzt zu sein, gibt es einige spannende Alternativen.
Frag dich ob du wirklich den aktiven Tradingansatz verfolgen willst. Dadurch kann man den Markt durchaus schlagen und eine Menge Geld verdienen. Jedoch birgt dies ein höheres Risiko als eine passive Investmentstrategie.
Eventuell liegt dir die Anlage in ETF mehr. Dadurch hast du ein passives Investmentkonzept und kannst mit geringem Aufwand den Ertrag der Aktienmärkte mitnehmen. Ob die Anlage in ETF für dich Sinn machen kann haben wir ebenfalls analysiert.
Wenn du denn noch eine aktive Anlagestrategie nutzen möchtest dann kannst du ohne Copytrading deine Aktien selbst auswählen. Oder du versuchst es mit regulierten Derivaten an zugelassenen Börsen, wie in unserer Optionsscheinstrategie.
Welche Anbieter sind gefährlich?
Um konkrete Anbieter zu nennen und dich dadurch vor hohen Verlusten zu schützen gehen wir mal kurz durch welche Anbieter du dir beruhigt anschauen kannst. Dazu natürlich von welchen du die Finger lassen solltest.
Besonders gefährlich finde ich persönlich die Anbieter bei denen ihr keine echten Aktien handelt. Sondern ausschließlich von den Anbietern selbst erstellte Produkte sogenannte CFDs. Bei denen wählt der Anbieter den gehandelten Preis aus, kauft die Produkte zurück und verlangt auch noch einen Spread der euch teuer zu stehen kommt.
Bei Anbietern die CFDs anbieten würde ich persönlich immer die Finger von lassen.
Mehr Details zum Thema CFDs haben wir ebenfalls näher erläutert.
eToro
Diese Anbieter preist sich selbst als der größte Social Trading Anbieter weltweit an und liefert damit eine Plattform für eine große Anzahl von Tradern die sich gegenseitig den Stil abschauen können.
Auch ich wurde vom Marketing von eToro stark geblendet und habe mich sehr dafür interessiert mir den Dienst näher anzuschauen. Bei genauerem Hinschauen fällt einem relativ schnell auf dass man nicht an einer regulierten Börse handelt sondern nur auf eToro und es sich auch nicht um regulierte Aktien handelt.
Auch eToro bietet CFDs an und dadurch keinen regulierten Handel, dadurch könnt ihr euch niemals darauf verlassen dass wenn ihr eine Daimler-Aktie handelt auch wirklich nach einem rasanten Kursanstieg, weil eure Vermutung richtig lag, überhaupt einen Gewinn gemacht habt.
Denn der Anbieter bestimmt wie eure Produkte gehandelt werden und zwar zu jeder Sekunde und zu jedem Preis den er gerne hätte.
Außerdem bietet eToro nicht nur einen Spread beim Kauf und Verkauf an sondern zusätzlich noch eine Gebühr wenn ihr euer Kapital dann wieder auszahlen möchtet. Ironischerweise bestraft euch eToro beim auszahlen eurer „Gewinne“.
Dadurch könnt ihr kostenlos einzahlen und „Geld verdienen“ aber nur gegen Bezahlung wieder euer Geld zurück kriegen. Absolutes No Way Kriterium unserer Meinung nach.
Wenn man sich die Warnhinweise von CFD Anbietern anschaut dann sind diese gesetzlich dazu verpflichtet darauf hinzuweisen wie viele Menschen ihr Kapital verlieren. Das ist keinesfalls ein Sicherheitsmerkmal, sondern einfach nur für euch eine Transparenz wie schlecht solche Anbieter in Wirklichkeit sind.
Bux X
Ebenfalls ein berühmter Anbieter für CFDs bei dem ihr Social Media like die Trades eurer Freunde sehen und nachhandeln könnt. Zumindest profitiert der Trader hier aber nicht davon wenn ihr den Kauf kopiert.
Auch bei Bux X bin ich vorsichtig geworden, die Erfahrung hat gezeigt dass die Gebühren zwar attraktiv sind, jedoch nicht das Risiko übersteigen das Bux für den Kurs zuständig ist.
Zugegeben hat Bux jetzt auch eine App für den Handel mit echten Aktien (Bux Zero) durch den ihr einige Aktien handeln könnt. Dazu ist der Handel bei Bux Zero kostenlos (Nur bis Feb. 2020). Also soll dieser Beitrag nicht gänzlich gegen Bux als solches sein.
Die Anbieter sind eben für mich und für euch als Anleger nicht attraktiv genug um die Kosten und Risiken zu überwiegen.
Es gibt auch weiße Schafe
Nicht alle Schafe sind schwarz. So z.b. Wikifolio, bei denen ist das Copytrading ähnlich aufgebaut wie beim Rest nur mit regulierten Wertpapieren.
Dort funktioniert es folgendermaßen der Trader mit langjähriger Wertpapiererfahrung meldet sich auf der Plattform an. Um nun ein Portfolio zu erstellen gibt der Trailer dann seine gesamten Anlageziele und Beschreibungen genaustens ein, somit hat der Anleger eine volle Transparenz worum es sich bei dem Produkt handelt und was der Trader denn genau tut und kann.
Wenn dann Intern durch einen Wikifolio Mitarbeiter das Portfolio des Traders genehmigt wird, dann legt Wikifolio selbst für diesen Trader ein Zertifikat an. Das ist ein Börsengehandeltes Wertpapier dass ihr dann als Kunden kaufen könnt. Somit partizipierst du am Erfolg des Traders.
Bei Wikifolio wird die Transparenz, die Prüfung und die Seriösität groß geschrieben, deshalb kann man hier mit gutem Gewissen mal in die Details schauen.
Selbstverständlich fällt auch bei Wikifolio eine Gebühr an und auch der Trader erhält eine Rückvergütung anhand des verdienten Ertrags. Das bedeutet umso mehr Personen dieses Zertifikat dann verdient desto mehr verdient der Trader mit. Dadurch reicht es bei Wikifolio nicht aus das viele dem Trader folgen und das Zertifikat kaufen, es muss schon ein Ertrag erwirtschaftet werden.
Jedoch könnt ihr jederzeit an der Börse dieses Zertifikat auch wieder abstoßen, wenn ihr nicht zufrieden sein solltet. Die meisten Trader dort sehen ihre Beschäftigung als Geschäftsmodell und sind deswegen ziemlich seriös und professionell im engen Austausch mit den Anlegern.
Fazit
Copytrading kostet dich als Anleger eine Menge Geld, es kann dir ebenfalls das gleiche oder mehr einbringen und du profitierst vom Know-how von anderen Anlegern. Außerdem ist die Transparenz meistens ziemlich hoch sodass du die Erfahrung der Trader relativ gut einschätzen kannst. Ob diese im Zuge des anonymen Internets wirklich wahr sind muss jeder für sich selbst einschätzen.
Um wirklich maximalen Erfolg zu haben solltest du mit deinem Geld entweder eine passive Strategie durch die Auswahl von ETFs anstreben. Dadurch wählst du einmal die passenden ETFs aus und kannst dann in Zukunft entweder regelmäßig deinen Sparplan besparen oder einmalig investieren.
Dadurch zahlst du keine hohen Gebühren von denen die Plattform und der Copytrader profitieren und erhältst alle Erträge selbst.
Alternativ dazu kannst du, wenn du mehr möchtest als der Durchschnitt am Aktienmarkt hergibt auch einfach den Informationsdienst von uns oder einem anderen Anbieter für professionelle Handelssignale nutzen.
Dadurch bekommst du die Chance regelmäßig lukrative Handelssignale zu erhalten und entscheidest selbst ob du diese nachtradest oder verstreichen lässt. Auf Dein Kapital hast nur du Zugriff und damit die maximale Kontrolle.
Wenn du maximalen Ertrag mit gleichzeitiger Entscheidungsfreiheit über dein Kapital möchtest, ist der Erhalt von wöchentlichen Handelschancen der beste Weg.
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